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Warum Schlitze für die Elektroinstallation unverzichtbar sind
Warum sind Schlitze bei der Elektroinstallation eigentlich so ein Muss? Ganz einfach: Ohne sie lässt sich eine moderne, sichere und unsichtbare Leitungsführung praktisch nicht realisieren. Oberputz-Verlegungen sind heute kaum noch gefragt – niemand will Kabelsalat an der Wand. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.
Ein wirklich überzeugender Grund für Schlitze liegt in der Langzeit-Sicherheit und Wartungsfreundlichkeit der Elektroinstallation. Leitungen, die fachgerecht in Schlitzen unter Putz verlegt werden, sind optimal vor mechanischen Beschädigungen, Feuchtigkeit und sogar elektromagnetischen Störungen geschützt. Gerade in sensiblen Bereichen wie Küche oder Bad ist das entscheidend, weil hier die Anforderungen an den Personenschutz besonders hoch sind.
Ein weiterer, oft unterschätzter Aspekt: Flexibilität für spätere Anpassungen. Wer beim Neubau oder bei der Sanierung Schlitze korrekt plant und ausführt, schafft Reserven für künftige Nachrüstungen – zum Beispiel für Smart-Home-Lösungen oder zusätzliche Steckdosen. Nachträgliche Aufputz-Lösungen wirken dagegen meist wie ein Fremdkörper und beeinträchtigen sogar den Wert der Immobilie.
Außerdem sind Schlitze die einzige Möglichkeit, die strengen Vorgaben der Installationszonen und Schutzbereiche einzuhalten. Ohne sie lassen sich die normgerechten Leitungswege nicht umsetzen, was im Schadensfall schnell zu Haftungsproblemen führen kann. Und mal ehrlich: Wer will schon riskieren, dass beim nächsten Dübelsetzen plötzlich ein Kabel getroffen wird?
Unterm Strich gilt: Schlitze sind das Rückgrat einer sicheren, langlebigen und zukunftsfähigen Elektroinstallation. Wer darauf verzichtet, spart am falschen Ende – und das kann teuer werden.
Rechtliche Vorgaben und Normen für Schlitze in tragenden Wänden
Rechtliche Vorgaben und Normen für Schlitze in tragenden Wänden
Wer Schlitze in tragenden Wänden für Elektroinstallationen anlegt, muss sich zwingend an gesetzliche Vorgaben und technische Normen halten. Die maßgebliche Grundlage bildet in Deutschland die DIN EN 1996-1-1/NA (Nationaler Anhang zum Eurocode 6 für Mauerwerksbau). Diese Norm regelt, wie tief und breit Schlitze in tragenden Wänden maximal sein dürfen – und das abhängig von der Wanddicke sowie der Richtung des Schlitzes.
- Statik und Standsicherheit: Werden die zulässigen Maße überschritten, ist ein statischer Nachweis durch einen Fachingenieur zwingend erforderlich. Ohne diesen Nachweis drohen gravierende Schäden an der Bausubstanz und sogar Haftungsprobleme im Schadensfall.
- Brandschutz: Schlitze dürfen den Brandschutz der Wand nicht beeinträchtigen. Hierzu zählen auch die Anforderungen an feuerwiderstandsfähige Bauteile, die im Brandfall ihre Funktion behalten müssen.
- Schallschutz: Die Normen verlangen, dass der Schallschutz nach dem Einbringen der Schlitze und Leitungen weiterhin gewährleistet bleibt. Besonders in Mehrfamilienhäusern ist das ein entscheidender Punkt.
- Dokumentationspflicht: Jede Änderung an tragenden Wänden, auch das Anlegen von Schlitzen, muss dokumentiert und ggf. den zuständigen Behörden gemeldet werden. Dies gilt insbesondere bei genehmigungspflichtigen Bauvorhaben.
- Regionale Besonderheiten: Je nach Bundesland können zusätzliche Vorschriften gelten, etwa aus der jeweiligen Landesbauordnung oder von der Bauaufsicht. Eine Rücksprache mit dem Bauamt ist deshalb immer ratsam.
Wichtig: Die Einhaltung dieser Vorgaben ist nicht nur eine Formsache, sondern schützt vor späteren Problemen – von Bauschäden bis hin zu rechtlichen Konsequenzen. Wer unsicher ist, sollte unbedingt einen Fachplaner oder Statiker hinzuziehen.
Vorteile und Nachteile von Schlitzen in der Elektroinstallation
Pro (Vorteile) | Contra (Nachteile) |
---|---|
Sichere und unsichtbare Leitungsführung unter Putz | Schwächung der Wandstruktur, insbesondere bei Fehlern |
Optimaler Schutz der Leitungen vor mechanischen Beschädigungen und Feuchtigkeit | Staub- und Lärmbelastung bei der Herstellung der Schlitze |
Einhaltung von Installationszonen und Normen möglich | Erhöhter Aufwand bei Planung und Dokumentation |
Erhöhte Wartungsfreundlichkeit und einfache Nachrüstungen | Kosten durch Spezialwerkzeuge und ggf. Fachplaner/Statiker |
Mehr Flexibilität für zukünftige Anpassungen (z. B. Smart Home) | Reduziertes Raumklima, falls Feuchteschutz nicht beachtet wird |
Steigert Wert und Langlebigkeit der Immobilie | Gefahr von Bauschäden, wenn Normen missachtet werden |
Besserer Schutz vor elektromagnetischen Störungen | Komplexere Abstimmung mit anderen Gewerken erforderlich |
Zulässige Schlitztiefen und Breiten: Das sagen die Vorschriften
Zulässige Schlitztiefen und Breiten: Das sagen die Vorschriften
Die Vorschriften für Schlitztiefen und -breiten sind ziemlich eindeutig, aber im Alltag oft eine echte Stolperfalle. Es gibt klare Grenzwerte, die sich nach Wanddicke und Schlitzrichtung richten. Besonders bei tragenden Wänden ist das Maß aller Dinge die Vermeidung von Schwächungen der Bausubstanz.
- Horizontale Schlitze: Hier sind die Anforderungen am strengsten. Je dünner die Wand, desto geringer die erlaubte Tiefe. Bei Wänden unter 175 mm Dicke sind horizontale Schlitze praktisch tabu. Erst ab 175 mm sind bis zu 25 mm Tiefe erlaubt, aber auch nur auf begrenzter Länge.
- Vertikale Schlitze: Sie gelten als weniger kritisch für die Statik, trotzdem gibt es auch hier Obergrenzen. Die Breite sollte in der Regel 40 mm nicht überschreiten, die Tiefe hängt wiederum von der Wanddicke ab und liegt meist zwischen 20 und 30 mm.
- Mehrere Schlitze: Werden mehrere Schlitze nebeneinander oder übereinander angelegt, müssen Mindestabstände eingehalten werden. Sonst addieren sich die Schwächungen und die Wand verliert an Tragfähigkeit.
- Präzisionswerkzeuge: Wer mit speziellen Fräsen arbeitet, darf die zulässige Tiefe in manchen Fällen um bis zu 10 mm erhöhen. Das gilt aber nur, wenn die Normgeräte eingesetzt werden und die Schnittkanten sauber sind.
- Keine Experimente: Bei Unsicherheiten oder Sonderfällen ist immer ein statischer Nachweis erforderlich. Eigenmächtige Abweichungen von den Vorgaben sind riskant und können teuer werden.
Fazit: Die zulässigen Maße sind kein Wunschkonzert, sondern schützen die Sicherheit und Langlebigkeit des Gebäudes. Wer sich nicht daran hält, riskiert ernsthafte Schäden und Ärger mit Behörden oder Versicherungen.
Installationszonen: Wo Schlitze für Elektroinstallationen erlaubt sind
Installationszonen: Wo Schlitze für Elektroinstallationen erlaubt sind
Die Einhaltung der Installationszonen ist bei der Elektroinstallation Pflicht und schützt nicht nur vor späteren Schäden, sondern erleichtert auch die Fehlersuche. In Wohngebäuden sind diese Zonen exakt definiert, damit Leitungen nicht kreuz und quer verlaufen und niemand versehentlich ein Kabel anbohrt.
- Waagerechte Zonen: Schlitze dürfen nur in bestimmten Höhen geführt werden – typischerweise 15 oder 30 cm über dem fertigen Fußboden und 30 cm unterhalb der Decke. Diese Bereiche gelten als sichere Leitungswege.
- Senkrechte Zonen: Vertikale Schlitze sind nur in einem Abstand von mindestens 10 cm zu Ecken, Tür- und Fensteröffnungen zulässig. So bleibt die Wand an den empfindlichen Stellen stabil.
- Küchen und Arbeitsräume: In diesen Räumen gibt es eine zusätzliche waagerechte Zone, meist zwischen 100 und 130 cm über dem Boden. Das ist besonders praktisch für Steckdosenleisten oder Küchengeräte.
- Keine Installationszonen in Decken und Böden: Hier gelten andere Regeln, da Leitungen dort in speziellen Kanälen oder Leerrohren geführt werden müssen.
- Schutzbereiche in Feuchträumen: In Bädern und Duschen gelten zusätzliche Einschränkungen, sogenannte Schutzbereiche. Hier ist die Verlegung von Schlitzen oft nur unter strengen Auflagen möglich.
Wichtig: Die genaue Einhaltung der Installationszonen ist nicht nur eine Empfehlung, sondern wird von Versicherungen und Bauaufsicht verlangt. Wer davon abweicht, riskiert im Ernstfall die Abdeckung durch die Versicherung.
Geeignete Methoden zur Herstellung fachgerechter Wandschlitze
Geeignete Methoden zur Herstellung fachgerechter Wandschlitze
Für präzise und sichere Wandschlitze ist die Wahl der richtigen Methode entscheidend. Dabei geht es nicht nur um handwerkliches Geschick, sondern auch um die Minimierung von Staub, Lärm und Beschädigungen am Mauerwerk. Wer sauber arbeitet, spart sich späteren Ärger beim Verschließen und vermeidet unnötige Schwächungen der Wand.
- Mauernutfräse mit Absaugung: Diese Spezialgeräte ermöglichen exakte, gleichmäßige Schlitze mit definierten Tiefen und Breiten. Der integrierte Staubsauger hält die Baustelle erstaunlich sauber. Für größere Projekte oder harte Materialien wie Beton ist die Mauernutfräse fast schon Pflicht.
- Winkelschleifer mit Diamantscheibe: Wenn es mal schnell gehen muss oder nur kurze Schlitze nötig sind, ist der Winkelschleifer eine Alternative. Allerdings entsteht dabei viel Staub, und die Schnittführung ist weniger exakt. Unbedingt auf einen passenden Staubsauger achten!
- Schlitzfräsen mit Tiefenanschlag: Moderne Geräte verfügen über einstellbare Tiefenanschläge, sodass die maximal zulässige Schlitztiefe nicht versehentlich überschritten wird. Das ist vor allem bei tragenden Wänden ein echter Sicherheitsvorteil.
- Manuelle Methode für sensible Bereiche: In Altbauten oder bei sehr empfindlichem Mauerwerk kann es sinnvoll sein, Schlitze vorsichtig per Hand mit Hammer und Meißel nachzuziehen. So lassen sich Risse und Abplatzungen vermeiden, auch wenn es zeitaufwändiger ist.
- Abklebetechnik für präzise Kanten: Wer Wert auf besonders saubere Schlitzränder legt, kann vor dem Fräsen die Schnittlinien mit Malerkrepp abkleben. Das verhindert Ausbrüche und erleichtert das spätere Verputzen.
Extra-Tipp: Vor dem Start immer die Wand auf Leitungen, Rohre oder Hohlräume prüfen – ein Leitungssucher kann böse Überraschungen verhindern.
Typische Fehler und Risiken bei der Elektroinstallation in tragenden Wänden
Typische Fehler und Risiken bei der Elektroinstallation in tragenden Wänden
- Unzureichende Planung der Leitungsführung: Häufig werden Leitungswege improvisiert oder erst während der Bauphase festgelegt. Das führt zu unübersichtlichen Verläufen, erhöht das Risiko von Kollisionen mit anderen Gewerken und erschwert spätere Wartungen erheblich.
- Missachtung von Mindestabständen: Werden Schlitze zu nah aneinander oder an tragende Bauteile wie Stürze und Pfeiler gesetzt, kann die Tragfähigkeit der Wand lokal stark beeinträchtigt werden. Besonders problematisch ist das bei mehreren parallelen Schlitzen.
- Falsche Materialwahl beim Verschließen: Wer für das Verfüllen der Schlitze ungeeignete oder minderwertige Materialien verwendet, riskiert Rissbildung, schlechte Haftung und eine Schwächung des Brandschutzes. Auch spätere Feuchtigkeitsschäden sind möglich.
- Fehlende Dokumentation: Nicht selten werden Leitungswege und Schlitze nachträglich nicht dokumentiert. Das erschwert nicht nur spätere Reparaturen, sondern kann im Schadensfall auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
- Übermäßige Belastung der Wand durch nachträgliche Bohrungen: Nach der Elektroinstallation werden oft weitere Löcher für Regale, Bilder oder Möbel gebohrt, ohne Rücksicht auf die geschwächte Wandstruktur. Das kann zu Rissen oder sogar zu Instabilität führen.
- Unzureichende Abstimmung mit anderen Gewerken: Werden Schlitze ohne Rücksprache mit Heizungs-, Sanitär- oder Lüftungsbauern angelegt, drohen Kollisionen mit Rohren oder Kanälen. Im schlimmsten Fall müssen Wände wieder geöffnet werden.
- Ignorieren von Feuchteschutz in Außenwänden: Bei Schlitzen in Außenwänden wird der Feuchteschutz oft vernachlässigt. Eindringende Feuchtigkeit kann zu Schimmel, Putzabplatzungen und sogar zu Korrosion der Leitungen führen.
Wer diese Fehler kennt und gezielt vermeidet, legt den Grundstein für eine sichere, langlebige und wartungsfreundliche Elektroinstallation in tragenden Wänden.
Praktische Beispiele: So werden Schlitze korrekt angelegt und verschlossen
Praktische Beispiele: So werden Schlitze korrekt angelegt und verschlossen
Damit die Ausführung nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis überzeugt, hier einige konkrete Beispiele aus dem Alltag:
- Beispiel 1: Senkrechter Schlitz im Wohnzimmer
Nach exakter Markierung der Installationszone wird mit einer Mauernutfräse ein 20 mm tiefer und 30 mm breiter Schlitz gezogen. Das Kabel wird in ein flexibles Installationsrohr eingelegt, das fest im Schlitz liegt. Vor dem Verschließen wird der Schlitz gründlich ausgesaugt, dann mit einem passenden Kalkzementmörtel in mehreren dünnen Schichten verfüllt. Nach dem Aushärten folgt ein Feinputz, der die Oberfläche für den Anstrich vorbereitet. - Beispiel 2: Horizontale Leitung in der Küche
In der Küchen-Mittelzone (115 cm Höhe) wird ein kurzer, horizontaler Schlitz für eine Steckdosenleiste angelegt. Um die Wand nicht zu schwächen, bleibt der Schlitz unter 15 mm tief. Die Leitungen werden in flachen Kabelkanälen geführt. Für das Verschließen kommt ein schnell abbindender Elektrikergips zum Einsatz, der ein zügiges Weiterarbeiten ermöglicht. Nach dem Glätten wird die Stelle mit einer Feuchtigkeitssperre behandelt, da sich die Wand an einer Außenfassade befindet. - Beispiel 3: Nachträgliche Installation im Altbau
Bei einer Sanierung wird ein Schlitz per Hand mit Hammer und Meißel in einer Ziegelwand angelegt, um Vibrationen zu minimieren. Nach dem Einlegen der Leitung wird ein spezieller Renoviermörtel verwendet, der auf das alte Mauerwerk abgestimmt ist. Die Oberfläche wird nach dem Trocknen mit einer atmungsaktiven Farbe gestrichen, um das Raumklima nicht zu beeinträchtigen.
Diese Beispiele zeigen: Mit der richtigen Technik und Materialwahl lassen sich Schlitze sicher, sauber und dauerhaft verschließen – ganz ohne Kompromisse bei Stabilität oder Optik.
Empfehlungen für das sichere Verschließen von Schlitzen nach der Elektroinstallation
Empfehlungen für das sichere Verschließen von Schlitzen nach der Elektroinstallation
- Materialauswahl nach Wandtyp: Wähle für Beton, Ziegel oder Porenbeton immer einen speziell abgestimmten Reparaturmörtel. Für Gipswände eignen sich Füllspachtel auf Gipsbasis. Das Material sollte ähnliche Ausdehnungs- und Feuchtigkeitswerte wie das Mauerwerk besitzen, um spätere Rissbildung zu vermeiden.
- Mehrschichtige Verarbeitung: Fülle tiefe Schlitze in mehreren dünnen Lagen auf, statt alles auf einmal zu verspachteln. So sinkt das Risiko von Hohlräumen und Setzungsrissen erheblich.
- Verpressen und Verdichten: Drücke das Füllmaterial mit einem Spachtel oder einer Fugenkelle fest in den Schlitz, damit keine Luftblasen zurückbleiben. Das sorgt für eine stabile Verbindung zwischen Leitung, Füllung und Wand.
- Optimale Trocknungszeit: Gib dem Material ausreichend Zeit zum Durchtrocknen, bevor du die Wand weiter bearbeitest. Besonders bei dickeren Schichten kann das mehrere Tage dauern – zu frühes Überstreichen oder Tapezieren führt sonst zu unschönen Flecken.
- Oberflächenangleichung: Glätte die verschlossene Stelle sorgfältig, sodass keine Übergänge sichtbar bleiben. Für ein perfektes Finish empfiehlt sich das Nachschleifen mit feinem Schleifpapier nach dem vollständigen Aushärten.
- Schutz vor Feuchtigkeit und Kälte: In Außenwänden oder unbeheizten Räumen sollte das Verschlussmaterial diffusionsoffen, aber wasserabweisend sein. So bleibt die Dämmwirkung erhalten und es entsteht kein Schimmelrisiko.
- Prüfung auf Leitungsfreiheit: Vor dem finalen Verschließen kontrolliere noch einmal, ob alle Kabel korrekt liegen und keine Beschädigungen aufweisen. Kleine Korrekturen sind jetzt noch möglich – später wird’s aufwendig.
Wer diese Empfehlungen beherzigt, sorgt für dauerhaft stabile, sichere und optisch einwandfreie Wandflächen nach der Elektroinstallation.
Checkliste: Schritt-für-Schritt zur sicheren Elektroinstallation in tragenden Wänden
Checkliste: Schritt-für-Schritt zur sicheren Elektroinstallation in tragenden Wänden
- Vorab statische Prüfung: Kläre im Zweifel mit einem Statiker, ob und wo Schlitze zulässig sind – besonders bei Altbauten oder unbekannter Wandstruktur.
- Genehmigungen einholen: Prüfe, ob für dein Vorhaben eine baurechtliche Genehmigung oder Anzeige bei der Bauaufsicht erforderlich ist.
- Leitungsführung exakt planen: Erstelle einen maßstabsgetreuen Plan mit allen geplanten Schlitzen, Dosen und Abzweigungen – das verhindert böse Überraschungen und spart Zeit.
- Bestandsaufnahme mit Leitungssucher: Scanne die Wand auf vorhandene Leitungen, Rohre oder Hohlräume, um Beschädigungen und Gefahren zu vermeiden.
- Werkzeugauswahl prüfen: Wähle das Werkzeug passend zum Wandmaterial und zur geforderten Präzision aus. Achte auf einen funktionierenden Staubschutz.
- Markierungen setzen: Zeichne alle Schlitze und Dosen mit wasserfestem Stift exakt an, um Abweichungen beim Fräsen oder Bohren zu verhindern.
- Schutzmaßnahmen treffen: Räume den Arbeitsbereich frei, decke Möbel und Böden ab und trage persönliche Schutzausrüstung wie Atemmaske und Schutzbrille.
- Nach dem Fräsen reinigen: Entferne sämtlichen Staub und lose Mauerreste aus den Schlitzen, damit die Leitungen später fest eingebettet werden können.
- Leitungen spannungsfrei verlegen: Achte darauf, dass Kabel ohne Zug oder Knick in den Schlitzen liegen und ausreichend Spiel für spätere Bewegungen bleibt.
- Abnahme und Dokumentation: Halte die fertige Installation mit Fotos und Plänen fest. So hast du im Fall von Umbauten oder Reparaturen alle Infos griffbereit.
Mit dieser Checkliste lassen sich Fehlerquellen minimieren und die Elektroinstallation in tragenden Wänden wird zum sicheren, nachhaltigen Projekt.
Fazit: Planung, Ausführung und Sicherheit bei Elektroinstallationen in tragenden Wänden
Fazit: Planung, Ausführung und Sicherheit bei Elektroinstallationen in tragenden Wänden
Eine professionelle Elektroinstallation in tragenden Wänden verlangt weit mehr als technisches Know-how – sie erfordert Weitblick, Sorgfalt und ein echtes Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen Bauphysik, Sicherheit und Nutzungsanforderungen. Moderne Bauprojekte profitieren davon, wenn schon in der Entwurfsphase alle Gewerke gemeinsam planen: Nur so lassen sich Konflikte zwischen Elektro-, Sanitär- und Heizungsinstallationen frühzeitig erkennen und vermeiden.
Besonders in energetisch sanierten Gebäuden spielt die Auswahl der richtigen Dämm- und Abdichtmaterialien rund um die Schlitze eine zentrale Rolle. Werden hier falsche Produkte eingesetzt, drohen Wärmebrücken oder Feuchteschäden – das kann im Extremfall sogar die Bausubstanz gefährden. Zudem gewinnen digitale Dokumentationslösungen an Bedeutung: Wer die Leitungsführung digital erfasst, schafft Transparenz für spätere Generationen und vereinfacht die Wartung erheblich.
Langfristig zahlt sich ein hoher Qualitätsanspruch aus – sowohl beim Material als auch bei der Ausführung. Die Investition in fachgerechte Planung und präzise Umsetzung sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern steigert auch den Wert und die Zukunftsfähigkeit der Immobilie. Letztlich ist die Kombination aus Erfahrung, Innovation und sorgfältiger Abstimmung der Schlüssel zu einer nachhaltigen und sicheren Elektroinstallation in tragenden Wänden.
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FAQ zur sicheren Elektroinstallation und Wandschlitzen
Welche Vorschriften gelten bei Schlitzen in tragenden Wänden?
Für das Herstellen von Schlitzen in tragenden Wänden gelten die Vorgaben der DIN EN 1996-1-1/NA. Diese Norm legt zulässige Tiefen und Breiten je nach Wanddicke und Richtung fest. Überschreitungen sind nur mit statischem Nachweis erlaubt; Brandschutz, Schallschutz und Dokumentationspflicht müssen eingehalten werden.
Welche Werkzeuge sollte man für präzise Wandschlitze verwenden?
Ideal sind Mauernutfräsen mit Absaugung, da sie saubere und gleichmäßige Schnitte ermöglichen. Alternativ kann ein Winkelschleifer mit Diamantscheibe verwendet werden, jedoch mit mehr Staubentwicklung. Für sensible Bereiche sind Handwerkzeuge wie Hammer und Meißel sinnvoll, um Schäden am Mauerwerk zu vermeiden.
Wo dürfen Schlitze für Elektroinstallationen in Wänden angelegt werden?
Schlitze sind nur in den Installationszonen erlaubt: waagerecht 15 oder 30 cm über dem Fußboden beziehungsweise 30 cm unter der Decke, senkrecht mit mindestens 10 cm Abstand zu Ecken und Öffnungen. In Küchen gibt es zusätzlich eine mittlere Zone (100–130 cm Höhe).
Wie werden Schlitze nach der Elektroinstallation fachgerecht verschlossen?
Je nach Mauerwerk sollten Bau- oder Elektrikergips, spezieller Mauermörtel oder Füllspachtel verwendet werden. Wichtig ist, den Schlitz vorher gründlich zu reinigen, angemessene Materialien in Schichten einzubringen und ausreichend Trocknungszeit einzuhalten.
Was sind die häufigsten Fehler bei Elektroinstallationen in tragenden Wänden?
Fehler wie zu tiefe oder breite Schlitze, Missachtung der Installationszonen oder falsche Materialien beim Verschließen können zu statischen Problemen, Verlust von Schall- und Brandschutz sowie zu späteren Schäden führen. Sorgfältige Planung und Dokumentation sind Pflicht.